FAQ - Häufig gestellte Fragen
Allgemeine Informationen
Wer ist verantwortlich für den WMA?
Die Firma LUP hat den WMA im Auftrag des LfULG (im Rahmen von BIGFE – Förder-kennzeichen: 50EW2101C - unter der Projektleitung des UFZ) auf der Plattform CODE-DE implementiert.
Wer finanziert die Anwendung?
Das Projekt wurde vom BMVI im Rahmen des Umweltleuchtturmprojektes BIGFE (Er-fassung der Wasserqualität und Wasserflächenausdehnung für Binnengewässer durch Fernerkundung) finanziert. Das DLR übernimmt die laufenden Plattformkosten auf CODE-DE (PaaS-Modell).
Registrierung & Zugang
Wer kann sich registrieren?
Grundsätzlich jeder. Die Registrierung erfolgt über eine E-Mail-Adresse. Behördenad-ressen, besonders aus der Verwaltungsebene der Länder, sind bereits über ihre Domain vorausgewählt, da der Hauptnutzerkreis dort liegt. Auch private E-Mail-Adressen können auf Anfrage freigeschaltet werden.
Warum ist eine Registrierung notwendig?
Damit Ihre Aufträge gespeichert und verwaltet werden können. Gleichzeitig erlaubt die damit einhergehende Eingrenzung der Nutzeranzahl eine effiziente Ausnutzung der vor-handenen Rechenressourcen.
Entstehen Kosten bei der Nutzung?
Nein. Die Anwendung ist kostenfrei. Die zugrundeliegenden Daten stammen vom euro-päischen Copernicus-Programm der ESA und sind deutschlandweit frei verfügbar. Die Kosten der Prozessierung auf der Cloud-Infrastruktur wird ebenfalls nicht vom Anwender getragen.
Ist die Anwendung sicher?
Ja. Der WMA läuft auf sicheren virtuellen Maschinen innerhalb der CODE-DE-Infrastruktur. Die Datenverarbeitung findet auf Servern in Frankfurt am Main statt. Die Plattform selbst verfügt über eine Zertifizierung des Bundesamtes für Informationssi-cherheit (BSI).
Anwendungsbereiche
Wofür kann der WMA eingesetzt werden?
- Visualisierung der Wasserflächendynamik bei Standgewässern (> 0,5 ha) und größeren Flüssen (ca. > 30 m)
- Analyse von Bewirtschaftungsmaßnahmen (z. B. Teichwirtschaft)
- Auswertung von hydrologischen Extremereignissen (Hochwasser, Trockenfallen)
- Identifikation temporärer Wasserflächen (z. B. Überschwemmungen, Suchgebiete für Schlammflora (z. B. Scheidenblütengras))
- Ableitung von Mittelwasserlinien und Wasser-Land-Grenzen
- Abgrenzung von Uferbereichen, Wasserwechselzonen und potenziellen Feuchtgebieten
Auftragserstellung
Wie lege ich einen neuen Auftrag an?
- 1. „Neuer Auftrag“ wählen
- 2. Gebiet definieren (durch Zeichnen oder Upload einer Geometrie)
- 3. Zeitraum und ggf. Satelliten auswählen
- 4. Auftrag benennen
- 5. Auftrag berechnen lassen
Wie lade ich eine Geometrie (Vektordaten) hoch?
Beim Anlegen des Auftrags können Sie Geometrien (z. B. als Shapefile) über die Funktion „hochladen“ importieren. Auch mehrere Geometrien innerhalb einer Shapefile können hochgeladen werden.
Muss ich eine Geometrie (Vektordaten) hochladen?
Nein. Alternativ können Sie in der interaktiven Karte das Gewässer manuell durch eine Digitalisierung abgrenzen.
Muss ich den Zeitraum im Voraus festlegen?
Nicht zwingend. Standardmäßig werden 2 Jahre verwendet. Eine weitere Eingrenzung beim Anlegen des Untersuchungszeitraums kann jedoch die Rechenzeit optimieren.
Kann ich mehrere Gewässer gleichzeitig analysieren?
Ja. Der sogenannte Multigewässermodus ermöglicht das gleichzeitige Bearbeiten mehrerer Wasserflächen.
Gibt es Einschränkungen bei der Auswertung?
Ja. Probleme können entstehen durch:
- Vegetation am Ufer
- Schattenwurf (z. B. durch Berge)
- nassen oder glatten Boden, der Wasser fälschlich simuliert
- Einem zu kleinen Untersuchungsgewässer
Ergebnisse & Nachbearbeitung
Welche Ergebnisse werden geliefert?
• Zeitraffer-Video (RGB) der Wasserflächen • WaterAreaChart (Wassermaske) • PointInspector: Zeitlicher Verlauf an einem festgelegten Punkt
Wie kann ich meine Ergebnisse ansehen?
Unter „Meine Aufträge“ den entsprechenden Auftrag auswählen (nach Name oder ID) und Ergebnisse anzeigen lassen.
Wie kann ich Ergebnisse herunterladen?
Ebenfalls unter „Meine Aufträge“ den gewünschten Auftrag auswählen und die Ergebnisse herunterladen.
Wie lange dauert die Berechnung?
Je nach Größe des Untersuchungsgebiets und Zeitraums kann die Berechnung unterschiedlich lang dauern. Die Berechnung eines Gewässers bei einem Untersuchungszeit-raum von 2 Jahren und in der Polarisation VH dauert ca. 2,5 Stunden. Es werden jeweils zwei Gewässer gleichzeitig berechnet. Je nach Anzahl der Gewässer und der Aufträge, die bereits durch andere Anwender eingegangen sind, muss bis zur vollständigen Berechnung eines Auftrages ein entsprechendes Zeitfenster eingeplant werden.
Kann ich Einstellungen nachträglich ändern?
Anpassungen des Zeitraums sind möglich, jedoch nur durch das Ausführen eines neuen Auftrages. Innerhalb des gewählten Zeitraums können verschiedene Zeitschritte betrachtet werden.
Wie lösche ich Aufträge?
In der Übersicht „Meine Aufträge“ können Aufträge gelöscht werden.
Funktionsweise des Algorithmus
Wie erkennt der WMA Wasserflächen?
Der WMA nutzt das Otsu-Verfahren – ein statistisches Schwellwertverfahren, das automatisch einen Grenzwert berechnet, um Wasser- von Landpixeln zu unterscheiden.
Warum wird ein Kasten (Box) um das Gewässer angelegt?
Diese größere Box dient zur Berechnung des optimalen Schwellenwerts nach Otsu.
Sie wird automatisch um das Gewässer gelegt, kann aber manuell angepasst werden.
Innerhalb dieses Kastens müssen Pixel liegen, die kein Wasser enthalten,
damit der Algorithmus eine Entscheidungsgrundlage für Land- und für Wasserpixel hat.
Dieser Grenzwert wird auf die kleine Box (Gewässerpolygon) angewandt.
Die Auswertung für die Fläche etc. wird auf diesen Ergebnissen ausgeführt.
Was bedeutet „VV“ und „VH“?
SAR-Bilder (Radarbilder) können auf verschiedene Arten gemessen werden, abhängig davon, wie die Radarwellen ausgesendet und empfangen werden. Dabei spielen sogenannte „Polarisationen“ eine Rolle.
- VV bedeutet: Die Radarwelle wurde vertikal ausgesendet und auch vertikal wieder empfangen.
- VH bedeutet: Die Welle wurde vertikal ausgesendet, aber horizontal empfangen.
Was heißt das für mich als Anwender?
VV ist meist empfindlich für glatte Oberflächen wie Wasser, da dort die Radarwellen stark reflektiert werden -> hilft beim Erkennen von Wasserflächen. VH reagiert stärker auf unregelmäßige Oberflächen wie Vegetation -> hilft beim Unterscheiden von Wasser und anderen Strukturen wie Pflanzen oder Boden. Der WaterMaskAnalyzer nutzt diese Informationen, um zuverlässig Wasserflächen zu erkennen – auch bei Bewölkung oder in der Nacht, weil Radar unabhängig von Licht funktioniert. VV ist im WMA als Default eingestellt, doch in einigen Fällen kann auch die Betrachtung von VH hilfreich sein.